Sonntag, 21. August 2011

Urlaubsbilanz

Es ist furchtbar. Warum ist der Mensch so negativ eingestellt? Wenn man jemanden fragt: "wie war dein urlaub" bekommt man im besten Falle die Antwort:"schön, ABER hätte ruhig länger sein können"! Seltenst ist jemand ohne ein ABER mit irgend etwas zufrieden. Wie war der Kuchen? Lecker, aber etwas zu viel Sahne. Wie gefällt Dir deine Arbeit? EIGENTLICH ganz gut. Wie war die Party gestern? Lustig, ABER es wurde viel zu spät und heute habe ich Kopfschmerzen. Schmeckt dir die Pizza? Schon, ABER eigentlich sollte ich etwas weniger essen. ... Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Jedem ist es bewusst, jeder ist genervt von den negativen Schwingungen rund herum, und dennoch kann keiner aus seiner Haut. Dabei wäre es doch eine prima Selbstmanipulation diesen Negativismus bewusst zu bekämpfen! Mir ist das alles bewusst, und ich arbeite ganz ganz ehrlich schon seit langem an meiner negativen Ausdrucksweise. Dennoch passiert es immer wieder.


Mein Mann saß mir in einem Café gegenüber und fragte, ob ich zufrieden war mit unserem Urlaub. Trotz meiner Zufriedenheit, kam dann als antwort: "Ja, schon. Aber nächstes Jahr fahren wir weg!"
Und schon schaute ich in ein traurig enttäuschtes Gesicht. Das ist doch wirklich gemein. Dabei war der Urlaub doch wirklich schön! Aber kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, schon begann mein Gehirn zu rattern und alle Urlaubserlebnisse zu sortieren und zu bewerten. Wahrscheinlich ist das in Hinblick auf die Evolution wichtig, denn wenn überall Zufriedenheit herrscht, strebt ja niemand nach Verbesserung und Weiterentwicklung. Trotzdem macht es doch die Welt zu einem einzigen Depressionsaufmarsch.
In unserem Urlaub hat es tatsächlich (oder auch nur gefühlt) fast jeden Tag geregnet. Sprühregen, kräftige Regenschauer, Nieselregen, Sturm, ... doch selbst das habe ich nicht negativ empfunden. Ich mag Regen. Dank der Erfindung von Gummistiefeln und Regenschirm kann man ganz wunderbare Ausflüge im Nass veranstalten.


Ich hoffe ich bekomme noch alles zusammen, was wir unternommen haben... : Ausflug nach Bremen (nachdem ich dort bei einem Bäcker von einem echten Italiener bedient wurde, zog ich tatsächlich in Erwägung nur noch von Italienern zu kaufen, denn tatsächlich fühlt man sich in einer durchnässten Regenjacke, Gummistiefeln und mit hungrig nörgelndem Kind an der Hand unglaublich geschmeichelt, bei den Worten: " aaah BELLA Senorita, ein croissant für die BELLA Senorita! Bitte BELLA! Ciao BELLA!") In Bremen wollten wir uns eigentlich das auf der homepage angepriesene Space lab des Flughafenmuseums anschauen. Leider war dieses gerade verliehen und so konnten wir nur ein altes Flugzeug von aussen bestaunen und den Fliegern beim starten zugucken. Danach spazierten wir dann im Dauerregen durch das kleine charmante Schnoor Viertel.  Wir waren ebenso in der Kunsthalle in Hamburg, was man nun wirklich nicht mit kleinem Kind und erst recht nicht mit schlechtem Orientierungssinn machen sollte. Teilweise brach ich wirklich in Panik aus, wenn ich Mann und Sohn und auch den Ausgang einfach nicht finden konnte.

 
Natürlich haben wir auch im Hagenbeck Tierpark die Elefanten gefüttert und mit den Streichel-Ziegen um unsere Packung Tierfutter gekämpft. Wir haben zwar gewonnen, das wollte die Ziege aber nicht zugeben und aß genüsslich die erkämpfte Verpackungspappe. An die Nordsee sind wir zweimal gefahren und haben beide Male leider die Ebbe verpaßt - beim nächsten Mal planen wir das besser! Auch bei Freunden in HH waren wir, wo ich sooo gekämpft habe beim SingStar spielen. Ich kann nun mal nicht vor Anderen singen. Nach mehreren Cocktails und einem extremen Lachflash, traute ich mich und alle haben viel gelacht.


Natürlich habe ich in meinem Urlaub weder am Studium, noch am Projekt ID gearbeitet. Dafür kam vorgestern jedoch die Bewertung meiner letzten Hausarbeit. Puh, ich hatte schon etwas Angst den Brief zu öffnen. Denn ich war mir nicht sicher, die Fragestellungen auch richtig verstanden zu haben. Habe ich dann wohl doch, denn: 100 von 100 Punkten. Grins. Ein gutes Gefühl.
Inzwischen ist es nicht mehr Samstag, sondern bereits Sonntag 0:28 Uhr. Mein Mann arbeitet immernoch - er bekam nämlich noch einen Notdienst rein. Und ich versuche mich nun mental darauf einzustellen, dass ich morgen (!!!) wieder zeitig aufstehen und arbeiten muss. Der Gedanke daran macht mich nun doch müde. 

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