Ja eindeutig, ich habe Augenscheinlich keine Übung im Organisieren und schmeißen von Kindergeburtstagsparties! Unser kleiner, süßer, knuffeliger Schatz ist nun schon 5 (!!!!!) geworden! Irgendjemand hat sich ausgedacht, das es ideal sei, pro Lebensjahr einen Geburtstagsgast einzuladen. Als vorbildliche Mama, habe ich natürlich unseren Sohn immer wieder ermutigt 5 Kinder einzuladen.

Da wir eine Schnitzeljagdt planten, brauchten wir dafür nicht viel vorbereiten. Den groben Ablauf stellte ich mir so vor: Kinder kommen und essen Kuchen (während wir bei einem Kaffee SmallTalk mit den Eltern halten) nach dem Essen werden die Eltern weggeschickt und wir lassen ersteinmal ordentlich Luftballons ( in die ich vorher Süßigkeiten und Aufkleber gefüllt hatte) platzen. Danach gehts nach draußen zur Schnitzeljagdt. Wieder zu Hause angekommen wird dann eine Kinderdisko gestartet (mit Stopptanz) und um dann zur Ruhe zu kommen, kneten wir dann gemeinsam mit Essknete, deren fertigen Exemplare dann jeder mit Heim nehmen darf.
Und so sah die Realität aus:
Die Eltern der Kinder schoben diese quasi nur über die Türschwelle und verschwanden dann so schnell, dass wir ihnen nicht einmal einen Kaffee anbieten konnten. Das "Kuchenessen" (es gab Waffeln und Miniberliner) war innerhalb von 10 Minuten vorüber. Ebenfalls knallten die Luftballons fast alle gleichzeitig und da einige Kinder schneller als andere waren, sah ich zwar teilweise beutevolle Hände, aber eben auch leer ausgegangene Gesichter. Somit durften alle noch einmal in meine große Nasch-schüssel greifen.

Die Probleme gingen aber bereits los, als ich versuchte die Kinder zu versammeln. Ich wollte allen noch einmal einschärfen welche Regeln es gibt, wenn wir gemeinsam nach draußen gehen und was überhaupt gleich geschehen wird (also dass wir nach Hinweisen suchen und so). Ich habe fast 15 Minuten gebraucht, alle Kinder zu versammeln, aber still sein, das ging einfach nicht. Immer wieder musste ich brüllen (furchtbar!) und auf freche Antworten war ich nun überhaupt nicht gefasst. Ich dachte, Kinder benehmen sich bei Fremden besonders gut - vergaß dabei jedoch, dass sich dieses Gesetzt komplett ins Gegenteil umkehrt, wenn mehrere Frechkindexemplare aufeinander treffen. Heiser, aber entschlossen ging es dann nach draußen. Mein Mann legte die Fährte und wir folgten, in einem Abstand einer halben Stunde. Ich allein mit 6 Kindern, mitten in der Stadt. Soll ich mehr sagen? Sobald wir zur Haustür raus waren, rannten die ersten 2 los. Einfach so. Und sie hörten einfach nicht mehr auf zu rennen. Nun hielten sich meine Anweisungen die Waage zwischen Brüllen "Waaartet! Haaaalt! Stooooooopp" und " Los, kommt kommt, schneller, wir müssen die Anderen einholen!". auch schickte ich ein anderes Kind nach vorn "los, lauf so schnell, du kannst, und wenn du die Jungs eingeholt hast, dann sag ihnen sie sollen anhalten!" letzteres hat am Besten funktioniert. Mein Mann erzählte mir später, dass wir so schnell waren, dass er im Dauerlauf Luftballons aufpusten musste und Hinweise der Anwohner erhielt, dass die Meute ihm dicht auf den Fersen sei. Nach über einer Stunde Nervenkitzel habe ich es tatsächlich geschafft, die Kinder vollzählig und gesund wieder zurück zu bringen. Nun konnten sie endlich den Schatz im vernebelten (Nebelwerfer) nur von Schwarzlicht beleuchteten Kinderzimmer suchen. Als alle Kinder dann mit Ihren Schatztüten beschäftigt waren, atmeten wir einmal kurz durch, und weiter ging es.

Die Disko ließen wir ausfallen, denn auf Grund der imensen Lautstärke und unserer leidenden Nerven, beschloss ich, dass wir jetzt zur Beruhigung alle kneten. Als dann eine viertel Stunde später die Eltern kamen um ihre Kinder einzusammeln, bot sich Ihnen folgendes Bild:
2 Kinder kneteten am Tisch und aßen dabei eigentlich nur die Knete auf
2 Kinder spielten mit dem Spielzeugraumschiff
1 Kind saß auf dem Boden (zwischen jeder Menge Konfetti, Luftschlangen, zerfetzten Luftballons und Papiermüll) und stopfte ununterbrochen Süßigkeiten in sich rein (das arme Kind ging mit leerer Schatznaschitüte nach Hause)
1 Kind ließ einen Flummi wieder und wieder durchs Wohnzimmer hüpfen und hüpfte hinterher
So, nun darf jeder, der das liest, daraus lernen, und es bei der eigenen Party besser machen!