Mal wieder wurde ich ausgebremst in den letzten 8 Tagen. Selbst Routinetätigkeiten kamen zu kurz (Wäsche waschen, einkaufen, Spielzeug aufräumen, ...) Grund waren kleine gemeine Erkältungsviren, die sich in meinem Körper sehr wohl fühlten. Dank Wick Day Med und Paracetamol war ich nicht nur Dauerdrogisiert, sondern konnte auch Arbeit, Pflichten und allen sonstigen Wahnsinn sehr zufriedenstellend meistern. Aber bei uns ist es so, es läuft höchstens 2 Wochen lang in normalen, "ruhigen" Bahnen, danach bricht regelmäßig - und leider auch immer ungeplant - das Chaos aus. Mich ärgerten also die Erkältungsviren, und über meinen Mann stürtzten jede Menge Termine und ablaufende Fristen ein. Somit war ich also quasi Strohwitwe, da er selten vor 21 Uhr nach Hause kam. Studium und Haushalt litten sehr darunter. Verwaisten quasi, und ich begann die beiden zu hassen, da sie in meinem Kopf ständig nach mir riefen und mir ein schlechtes Gewissen machten.
Gemäß dem Chaos in unserem Leben, beschlossen mein Mann und seine Jungs, nach dem späten Auftritt Freitag Nacht (oder wohl eher Samstag Morgen), Samstag vormittag auch gleich noch den neuen Proberaum zu verkleiden (ein Mindestmaß an Schalldämmung sollte ja möglich sein).
Nach also höchstens 4 h Schlaf (ich zähle mich bewusst mit dazu, da ich nie schlafen kann, wenn er einen Auftritt hat, ich fieber sozusagen zu Hause im Stillen mit) fuhr er los um den Raum zu bebauen. Sohnemann nahm er gleich mit, damit ich eine Pause hatte. Diese nutzte ich selbstverständlich gleich fürs Studium und schrieb endlich endlich meine Hausarbeit. (Diese bestand übrigens aus einigen Geschäftsfällen, die im Hauptbuch gebucht werden sollten und dann eben noch Eröffnungsbilanz und Schlussbilanz und der ganze Kram.)
Kaum beendet packte ich Grillsachen ein und dann ging es los, ebenfalls zum Proberaum, zum grillen.
Eigentlich wollte ich Samstag abend mit einer Freundin los, die Nacht erobern. Leider stellte ich schon gegen Mittag fest, dass ich fieberte. Ich wollte es mir mit meinem Körper nicht endgültig verderben, und sagte ab. Zum Grillen musste ich aber, schon allein, weil ich Hunger hatte.
Der Raum ist direkt gegenüber vom Strand, nur eine Düne und das Grundstück, auf dem der riesige Gebäudekomplex steht, liegen dazwischen. Das war wohl früher mal sowas wie eine Kaserne, zumindest wurde es im Krieg genutzt um Angriffe vom Wasser abzuwehren (hab nicht ganz zugehört als mein Mann mir die ganze Geschichte erzählte). Meine Freundin und ich gingen als erstes auf Erkundungstour (nur durch das eine Gebäude, in dem der Proberaum ist) und gruselten uns sehr. Es war als würde man durch so ein Spiel laufen, wie bei Silent Hill, oder Resident Evil. Die Farbe blätterte von den Wänden, überall war es düster, dreckig und miefig, und vor jedem Mauervorsprung wurden wir langsamer, aus Anst, uns könnte etwas grausiges anspringen. Natürlich war uns klar, dass dort nichts ist, aber es war dennoch ein seltsam schauriges Gefühl. Allerdings findet man dort jede Menge interessanter Fotomotive!

Als wir unsere Gruselmutprobe beendet hatten und wieder an der frischen Luft waren, entdeckten wir etwas schönes. Direkt vor dem Gebäude hatte ein Naturfreund einen Garten angelegt! Wir sahen Brombeeren, Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Kohlrabi, Schnittlauch, Minze, Pfefferminze, Petersilie, ...
Alles in allem ein sehr kurioser Ort! Während des Grillens wurden wir allerdings vom Hagel überrascht und haben dann, nicht wenig erleichtert, Feierabend gemacht.
Sonntag liehen wir uns dann die Freundin unseres Sohnes aus, und fuhren an den Strand. An unseren geheimen Geheimtipp! Trotz Ferien, super Sonne, und super Wärme, war es dort fast leer. Im Umkreis von ca 50 Metern gab es vielleicht 6 Leute oder so. Alle anderen die vorbeikamen, waren nur Spaziergänger. Es hat solch einen Spaß gemacht mit den beiden!

Und da der Lütte seine Süße (er möchte sie gern heiraten, *kicher*) Montag auch gern sehen wollte, habe ich gestern Kinder gehütet, während die Jungs weiter am Proberaum bastelten. Puh, nach 3 Tagen Mega-Action und wenig Schlaf, war mein Sohn dann auch an seiner Belastungsgrenze angelangt. Seine Freundin war einfach Zucker. Hat viel verständnis gehabt und sich ruhig zur Seite gestellt, bis der Lütte soweit war, wieder mit ihr zu spielen. Mein Sohn allerdings, konnte seine Emotionen schwer ordnen und in Zaum halten. Ich konnte beim besten Willen nicht herausfinden, was der Auslöser war, aber er bekam einen Wutanfall, der einem Tornado gleichkam. Komisch, aber selbst nach 4 harten Wutanfallvdominierten Jahren, fühle ich mich im ersten Moment immernoch hilflos, wenn das passiert. Ich nahm ihn also, brachte ihn nach draußen auf eine Bank, außer Reichweite von Dingen und Personen, die er kaputt machen könnte. Dort SCHRIE er und BRÜLLTE und trampelte wie ein kleines Rumpelstielzchen auf der Bank rum. Seine Wut wollte und wollte nicht verschwinden. Das kleine Gesicht war ganz rot und die Tränen kullerten über die heißen Wangen, und es hörte und hörte nicht auf. Zwei Milchbubis einer der Bands die dort probten, kamen nach draussen um sich zu beschweren. Pfffff. Das hat mich fast noch mehr geärgert, als die Tatsache, dass ich meinem kleinen grad nicht helfen konnte. Ich sagte ihnen, dass ich ihm ja schlecht den Mund zu kleben kann und sie doch das als Pause nutzen können. Da zogen sie ungesiegt von dannen. Mal ehrlich, irgendwas machen die doch verkehrt mit ihrer Rockmusik (oder was das sein sollte), wenn ein vierjähriger, der noch nicht mal im selben Gebäude ist, es schafft, sie dermaßen zu übertönen, dass die nicht mehr spielen können?! Glücklicherweise ist ja alles vergänglich, so verrauchte auch nach und nach der Wutanfall. Nachdem mein kleiner wie ein Psychopath vor einem Busch stand und diesen anstarrte, konnte ich ihn wieder in die Normalität zurückholen. Alles war gut.

Bei all dem Chaos und Zeitmangel, konnte ich dennoch meine Händlerrecherche vorerst abschliessen. Habe sogar schon die erste Bestellung getätigt und freue mich sooooo sehr auf das Päckchen!
Nun bleiben nur noch die rechtlichen Bereiche, die es abzuklären gilt. Bei den Versandkosten habe ich leider keine Sparmöglichkeiten, zumindest nicht bei dem geringen Versandaufkommen, dass ich sicher (oder auch hoffentlich) die erste Zeit haben werde. AGB`s dürfte man mehr oder weniger schnell zusammenbekommen. Sollte ich mich für eine gemietete shop-homepage von einem der vielen Internetanbieter entscheiden, dann wird es dort schon Vorgaben für die AGB's geben, die ich dann nur noch zurechtschneidern muss. Ich denke so ein fertiges Shop-Bastel-Paket ist sicher am einfachsten, allerdings gefällt mir dann die URL nicht. Dort ist dann ja meistens der Anbieter genannt. Was gibt es außer den AGB's noch zu klären? Steuerrecht! Klar, es gibt ja diesen Paragraphen, der besagt, dass man bis zu einem bestimmten Umsatz im Jahr von der Umsatzsteuer befreit ist. Aber was ist mit der Steuererklärung? Und dieser Paragraph, gilt der nicht nur für die ersten Jahre? Ein bißchen was muss ich also noch nachlesen. Ich freue mich diebisch, weil ich nun dem nächsten Schritt immer näher komme: Muster erstellen. Ich komme meinem Ziel immer näher!