Montag, 18. Juli 2011

die Leichtigkeit des Seins

Das Wochenende war schön ruhig, und dennoch mit genügend Frischlufterlebnissen angereichert. Samstag waren wir in einem Tiergehege, das ich noch nicht kannte. Es ist größer, als ich annahm und es gab dort viel schönes zu sehen. Während ich versuchte Muffeltieren und Damwild  möglichst nahe zu kommen, kämpfte unserer kleiner Sturkopf immer wieder gegen unsere elterlichen Richtungsangaben an. Die meiste Freude hatten wir alle nicht nur beim bestaunen der freilaufenden Tiere, sondern vor allem dabei, uns auf Steinen über einen kleinen Bach zu balancieren.

 
Der überraschendste Fund am Ende des Ausfluges: ein Grashüpfer in meinem Haar und das Restaurant direkt neben dem Eingang. Solch leckere Pizza habe ich, ungelogen, seit Jahren nicht gegessen! Dort sassen wir dann, genossen jeden Bissen, während unser Sohn auf dem Spielplatz des Biergartens spielte. Weiterer Pluspunkt: der Biergarten ist extra eingezäunt, ein Kind kann also nicht so einfach abhanden kommen und es gibt sogar ein Trampolin!

Sonntag hatte ich sehr schlechte Laune. Ich kroch schon miesepetrig aus dem Bett, und bat dann meinen Mann, doch bitte etwas schlimmes zu tun, damit ich ihn anmeckern und anzicken kann. Er warf eine Plastikflasche auf den Boden, ich nörgelte ein bißchen rum, donnerte die Flasche dreimal gegen die Wand, und es ging schon etwas besser. Nach meiner Lerneinheit, und dringlich werdenden allgemeinem Bewegungsdrang, machten wir uns auf den Weg zum Flohmarkt. Ein kleines Lüftchen verpustete alle Wolken und plötzlich schien die Sonne. Wir änderten (auf das höhere Zeichen hin) spontan die Route und machten uns auf den Weg zum Mittelalterey, was auf Plakaten in der ganzen Stadt angekündigt wurde.
Auch dort wieder jede Menge positiver Überraschungen: 1. keine Parkgebühren, 2. die Parkwächter brachten uns direkt zum freien Parkplatz (also kein rumgesuche), 3. Kinder unter 12 Jahren zahlen nix, Erwachsene jeweils nur 4,-€!!! 4. Der Lütte fand den matschigen Boden richtig klasse und meinte er könne nun viel schneller rennen und flitzte die ganze Zeit fröhlich durch die Gegend, 5. wir verpassten nicht einmal das Ritterturnier!


Neben der Beobachtung von typischem Handwerksgewerbe (wie Schmiedekunst), schleiften wir uns einen Specksteinanhänger und spielten die altchinesische Form von Mensch ärger Dich nicht. Genauso ließen wir uns das Lieblingsspiel von Sokrates erklären und naschten Karamellen. Einziger Wehrmutstropfen: wenn man hungrig war, musste man eeeewig anstehen und: der Lütte hielt sich beim Ritterturnier die Nase zu, schimpfte lautstark, dass Pferde stinken und er sie deswegen hasst und konnten daher dem Turnier nicht bis zum Ende beiwohnen.


Heute mal wieder ein Montag.... Erstaunlich, nach dem Wochenende sollte man ausgeruht, frisch motiviert und voller Elan sein. An solche schwungvollen Montage kann ich mich nicht erinnern. Der heutige war mal wieder absoulut streichenswert. Zumindest der Arbeits-Montag. Jede Menge Stapel Arbeit gepaart mit gleichsamen Stapeln an Ärger. Da wünschte ich mir, wieder Kind sein zu dürfen und mir eine Trotz-Auszeit zu nehmen. Ich  hätte dann mit den Füßchen aufgestampft, wäre mit geballten Fäustchen von Dannen gestapft um mich dann unter meiner Bettdecke zu verstecken und der Welt vorzugaukeln, mich gäbe es nicht! 

Ich habs ja trotzdem überstanden und durfte dann einen überraschend fröhlichen Sohn abholen. Und da Ferien sind, brauchten wir uns auch nicht zur Musikschule hetzen. Zu Hause angekommen unterhielt sich der Lütte dann mit unserer Katze, und erklärte mir zufrieden, dass sie mitspielen wolle. 
Das Spiel ging so: Sohnemann und ich waren die Polizisten, die auf Streife (mit dem Couch-Auto) einen Dieb (unsere Katze) entdeckten. Dieser lungerte einfach so auf der Straße rum und musste Dingfest gemacht werden. Die Polizisten wurden beim Versuch ihm Handschellen anzulegen, von ihm angegriffen und forderten Verstärkung an. Nach einer wilden Verfolgungsjagdt quer durch die Wohnung ... ääähhh... Stadt, konnte der Dieb in sein Geheimversteck (unter dem Bett) entfliehen. Danach gingen wir zum Feierabend in die Disko und tanzten zu "Tanz das Brot" und "Hey Wicky".
Und ... : ... die ärgerlichen Stapel aus dem Büro verloren sich in einem Lachen ...




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