Jedes Jahr, wenn das "Kieler Woche Spektakel" zu Ende ist, nehme ich mir vor: nächstes Jahr, gehen wir jeden Tag hin!
Auch dieses Jahr wurde daraus nichts. Vor Allem, weil ich mich an meinen guten Vorsatz vom Vorjahr erst wieder erinnerte, als ich mir selbiges fürs kommende Jahr vornahm. Aber auch, weil ich so stark in den Alltag eingebunden bin, dass es schwer ist sich loszureissen. Der Lütte wollte nach unserem einzigen Krusenkoppelbesuch sowieso nicht mehr dorthin. Nicht weil er es doof fand, sondern weil die Erinnerung an die schmerzenden, erschöpften Füßchen, bei ihm die komplette, restlicheWoche allgegenwärtig war. Vermutlich sollte man auch vor dem nächsten Besuch, sein Kind mit GPS-Sender ausrüsten, so vollgestopft wie die gängigsten Straßen der Kieler Woche immer sind.
Daraus resultierte, dass ich -aus Angst vor Hindernislauf und Wurstbudenverführungen- meine körperliche Fitness vernachlässigte.
Ich war nun also schon fast zwei Wochen nicht mehr joggen. Nicht dass es mir was ausmachen würde... ich weiß nur leider wie schwer es ist, mich für die nächste "Trainingseinheit" zu motivieren. Trainiert war ich ja ohnehin nicht wirklich.
Nachdem ich eine sehr amüsante Geburtstagsbruncheinladungsmail von unserer Nachbarin erhielt, planten wir unser Wochenende wie folgt: Samstag Nachmittag den Lütten zu Oma und Opa bringen, Samstag Abend Kieler Woche, später - also Samstag Nacht - dem Auftritt der Band unseres Nachbarn beiwohnen, Sonntag glücklich ausschlafen, um uns dann beim Brunch ordentlich die Bäuche zu füllen. Leider habe ich die Email nicht so ganz genau gelesen, sonst hätten wir in unserer Planung nämlich berücksichtigen können, dass der Bandauftritt bereits am Freitag war.
Doch auch über diese Fehlplanung brauchte ich mich gar nicht länger ärgern, da meine Rückenschmerzen unerträglich wurden. Ich entwickelte die Kunst des Flachatmens, des Etappengähnens und des Nieser-anhaltens. Denn bei normalem bis tiefem Atmen stach es ganz furchtbar in meinem Rücken. Somit war ich also komplett ausgenoggt. Nichts mit Kieler Woche schlendern und Kindfrei-genießen ... Aber den Brunch wollte ich mir nicht entgehen lassen! Dort war es echt schön. Nette Leute, nette Gespräche und ein sich ständig von allein auffüllendes Buffet. Wir wären gern länger geblieben, jedoch bekam ich dort innerhalb von zwei Stunden merkwürdige rote Flecken an Unterarmen und Rumpf. Ich fühlte mich wirklich entseztlich. Was stellt nur mein Körper mit mir an? Die Flecken verschwanden interessanter- und auch glücklicherweis bis Montag Morgen wieder. Somit konnte ich also am Wochenende nicht viel machen.
Ein bis zwei schöne Strandstunden gab es jedoch, als wir den Lütten dann von den Großeltern abholten. - Wenigstens ein kleines Trostpflaster -
Heute, also zwei Tage später, fühl ich mich schon fast wieder normal.
Daher war ich soeben auch brav in meinem Studiermansardchen und habe eifrig Buchungssätze geübt.
Mein Mann muss gleich zu einer wichtigen Sitzung und bügelt derweil seine Hemden selbst. In Ermangelung eines Bügelbrettes sieht das ganze dann, mit Hilfe eines Regalbrettes, so aus:
Ja bei uns ist es überall ein wenig abseits der Norm, nicht nur in meinem chaotischen Körper ...