Dienstag, 30. August 2011

Routine

Ganz allmählich finden wir in eine Art Routine. Das ist gar nicht so einfach, da durch den Kindergartenwechsel ja auch Aufsteh- und Abhohl Zeiten verändert wurden.


 Den Kindergarten finde ich übrigens immernoch super! Mir ist durchaus bewusst, dass ich dort irgendwann Dinge entdecken werde, die mir nicht gefallen. Doch im Vergleich zu unserem vorherigen Kindergarten ist der Unterschied enorm. Er hat dort einen Platz gefunden, an dem er zu jeder Zeit weiß, wen er ansprechen kann und vor allem, wo er hingehört.
Mir wird ganz schwer ums Herz, wenn ich mir bewusst mache, wie schwer es für den Lütten ist, gewohnte Räumlichkeiten, Strukturen und Freunde hinter sich zu lassen. Gleichzeitig erstaunt es mich jedoch umso mehr, dass er, trotz seines schwer zu bändigen Temperaments, relativ ausgeglichen ist. Heute musste ich sogar auf ihn warten, weil er noch zu ende puzzelte!
Wir versuchen zu ein bis zwei seiner Freunde aus dem alten KiGa Kontakt zu halten.
Wir unternehmen oft am Wochenende etwas zusammen, so wie letzten Samstag ein Fledermaushölenbesuch.


Wir spazierten gemeinsam durch düstere feuchte Hölen und hatten keine Angst vor der Dunkelheit, denn: durch das dunkle Regenwetter haben sich unsere Augen längst an schlechte Lichtverhältnisse gewöhnt! (naja und der "Gruppenleiter" hatte natürlich auch eine Taschenlampe) Dank unseres Höhlenführungsgruppenleiters war der Lütte ständig in Panik, wir könnten den Rest der Gruppe verlieren und hat daher akribisch autoritär darauf geachtet, dass niemand die Hand des Anderen loslies. Und doch, fernab der Gruppe (so ca. 20 Schritte) fühlten wir uns ganz abenteuerlich. Fast lautlos kamen Fledermausschwingen näher und näher! Das putzige Tierchen flatterte immer wieder Kreise um unsere Köpfe! Einem der anwesenden Männer wurde ganz mulmig, da er angst um seine Lockenpracht hatte. Wir Frauen lachten und staunten, das kleine Mädchen war fasziniert und unser Sohn schimpfte unentwegt, dass wir weiter müssen, weil die Gruppe schon gaaaanz weit weg war. Also gaben wir nach und ließen uns den ohnehin einzigen Weg, zurück scheuchen.


Unsere beinahe gefundene Routine wird  am Wochenende bereits wieder durchbrochen. Allerdings auf sehr schöne Weise! 1. Meine Schwester kommt gemeinsam mit Mann und zuckersüßer Tochter zu Besuch! 2. Mein Mann hat Geburtstag und will gleich zweifach feiern: einmal Samstag Abend mit der Verwandschaft, und einmal Sonntag nachmittags mit Freunden. Das heißt für mich: Disponieren! Jawohl! Jetzt muss die Frage geklärt werden, womit wir die Gäste bewirten und wann ich das alles vorbereiten soll!


Ich hoffe ich komme trotzdem wenigstens an einem Tag des Wochenendes zum studieren. Da ich das ja im vorgegebenen Zeitrahmen schaffen möchte. Heute habe ich die dritte Einsendeaufgabe eingetütet. Also darf ich nun das nächste Studienheft beginnen! Projekt ID macht mir ein schlechtes Gewissen: ich bin in den letzten 5 Wochen einfach zu nichts gekommen. Ich glaube ich muss meinen Zeitplan/Wochenplan neu überarbeiten!

Sonntag, 21. August 2011

Urlaubsbilanz

Es ist furchtbar. Warum ist der Mensch so negativ eingestellt? Wenn man jemanden fragt: "wie war dein urlaub" bekommt man im besten Falle die Antwort:"schön, ABER hätte ruhig länger sein können"! Seltenst ist jemand ohne ein ABER mit irgend etwas zufrieden. Wie war der Kuchen? Lecker, aber etwas zu viel Sahne. Wie gefällt Dir deine Arbeit? EIGENTLICH ganz gut. Wie war die Party gestern? Lustig, ABER es wurde viel zu spät und heute habe ich Kopfschmerzen. Schmeckt dir die Pizza? Schon, ABER eigentlich sollte ich etwas weniger essen. ... Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Jedem ist es bewusst, jeder ist genervt von den negativen Schwingungen rund herum, und dennoch kann keiner aus seiner Haut. Dabei wäre es doch eine prima Selbstmanipulation diesen Negativismus bewusst zu bekämpfen! Mir ist das alles bewusst, und ich arbeite ganz ganz ehrlich schon seit langem an meiner negativen Ausdrucksweise. Dennoch passiert es immer wieder.


Mein Mann saß mir in einem Café gegenüber und fragte, ob ich zufrieden war mit unserem Urlaub. Trotz meiner Zufriedenheit, kam dann als antwort: "Ja, schon. Aber nächstes Jahr fahren wir weg!"
Und schon schaute ich in ein traurig enttäuschtes Gesicht. Das ist doch wirklich gemein. Dabei war der Urlaub doch wirklich schön! Aber kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, schon begann mein Gehirn zu rattern und alle Urlaubserlebnisse zu sortieren und zu bewerten. Wahrscheinlich ist das in Hinblick auf die Evolution wichtig, denn wenn überall Zufriedenheit herrscht, strebt ja niemand nach Verbesserung und Weiterentwicklung. Trotzdem macht es doch die Welt zu einem einzigen Depressionsaufmarsch.
In unserem Urlaub hat es tatsächlich (oder auch nur gefühlt) fast jeden Tag geregnet. Sprühregen, kräftige Regenschauer, Nieselregen, Sturm, ... doch selbst das habe ich nicht negativ empfunden. Ich mag Regen. Dank der Erfindung von Gummistiefeln und Regenschirm kann man ganz wunderbare Ausflüge im Nass veranstalten.


Ich hoffe ich bekomme noch alles zusammen, was wir unternommen haben... : Ausflug nach Bremen (nachdem ich dort bei einem Bäcker von einem echten Italiener bedient wurde, zog ich tatsächlich in Erwägung nur noch von Italienern zu kaufen, denn tatsächlich fühlt man sich in einer durchnässten Regenjacke, Gummistiefeln und mit hungrig nörgelndem Kind an der Hand unglaublich geschmeichelt, bei den Worten: " aaah BELLA Senorita, ein croissant für die BELLA Senorita! Bitte BELLA! Ciao BELLA!") In Bremen wollten wir uns eigentlich das auf der homepage angepriesene Space lab des Flughafenmuseums anschauen. Leider war dieses gerade verliehen und so konnten wir nur ein altes Flugzeug von aussen bestaunen und den Fliegern beim starten zugucken. Danach spazierten wir dann im Dauerregen durch das kleine charmante Schnoor Viertel.  Wir waren ebenso in der Kunsthalle in Hamburg, was man nun wirklich nicht mit kleinem Kind und erst recht nicht mit schlechtem Orientierungssinn machen sollte. Teilweise brach ich wirklich in Panik aus, wenn ich Mann und Sohn und auch den Ausgang einfach nicht finden konnte.

 
Natürlich haben wir auch im Hagenbeck Tierpark die Elefanten gefüttert und mit den Streichel-Ziegen um unsere Packung Tierfutter gekämpft. Wir haben zwar gewonnen, das wollte die Ziege aber nicht zugeben und aß genüsslich die erkämpfte Verpackungspappe. An die Nordsee sind wir zweimal gefahren und haben beide Male leider die Ebbe verpaßt - beim nächsten Mal planen wir das besser! Auch bei Freunden in HH waren wir, wo ich sooo gekämpft habe beim SingStar spielen. Ich kann nun mal nicht vor Anderen singen. Nach mehreren Cocktails und einem extremen Lachflash, traute ich mich und alle haben viel gelacht.


Natürlich habe ich in meinem Urlaub weder am Studium, noch am Projekt ID gearbeitet. Dafür kam vorgestern jedoch die Bewertung meiner letzten Hausarbeit. Puh, ich hatte schon etwas Angst den Brief zu öffnen. Denn ich war mir nicht sicher, die Fragestellungen auch richtig verstanden zu haben. Habe ich dann wohl doch, denn: 100 von 100 Punkten. Grins. Ein gutes Gefühl.
Inzwischen ist es nicht mehr Samstag, sondern bereits Sonntag 0:28 Uhr. Mein Mann arbeitet immernoch - er bekam nämlich noch einen Notdienst rein. Und ich versuche mich nun mental darauf einzustellen, dass ich morgen (!!!) wieder zeitig aufstehen und arbeiten muss. Der Gedanke daran macht mich nun doch müde. 

Samstag, 6. August 2011

Den Urlaub haben wir gestartet mit dem geplanten Flohmarkt. Wir dachten uns, es kann ja nichts schaden, die Urlaubskasse aufzubessern. Leider sah es morgens um halb sechs noch gar nicht so gut aus. Kaum auf dem Platz angekommen und Standgebühren bezahlt, begann es in ströhmen zu gießen!  Etwa eine halbe Stunden harrten wir der Dinge und versuchten abwechselnd uns selbst unter einem kleinen Dach trocken zu halten, und unsere eben ausgeladenen Kartons. Beides ist uns nicht besonders gut gelungen. Die Kartons schützten wir mit einer Plane, uns mit Regenjacken. Wir entschieden uns dann dafür einmal kurz heim zu fahren und uns zu trocknen, während wir die mindere Qualität unserer Qualitätsjacken verfluchten. Wir waren nass bis auf die Haut. Bei einem Heißgetränk saßen wir dann zum Kriegsrat und verfolgten via Internet die Regenwolken auf dem Satellitenbild. Unsere liebe Nachbarin gab dann mit Ihrer Entscheidungsfreudigkeit den benötigten Motivationsschub und somit fuhren wir zurück um unsere aufgeweichten Kartons auf den Tapeziertischen zu entleeren.

Tatsächlich waren selbst zu diesem Zeitpunkt schon Kauffreudige unterwegs, die dann, noch während wir aufbauten, neugierig nach ihrem Begehr fragten. Das äußerte sich dann meist in so merkwürdigen Konversationen wie:" Haben die Schlümpfe?", "Nein.", "Warum haben sie keine Schlümpfe?", "Wir haben eben einfach keine." , "Sie brauchen aber welche! Jeder braucht blaue Schlümpfe!" Natürlich begegneten uns auch normale Menschen, sogar solche, die uns fragten, ob wir morgens sehr nass geworden sind, und ihr Mitleid bekundeten. Es war sehr kurzweilig dank unserer Nachbarin. Natürlich haben wir uns auch mal eben selbst versucht zu unterhalten, ging aber leider in die Hose - oder wohl eher ins Auge. In unserem Verkaufsangebot hatten wir auch eine Zwille aus Kunststoff für Kinder. Diese nahm mein Mann, um mir damit Karamellen in den Mund zu schießen. Da er gerade mal 10 cm von mir entfernt war, habe ich den Spaß mitgemacht und meinen Mund schön weit auf... tja was soll ich sagen. Alles ging sehr schnell, meine Reaktionsfähigkeit reichte jedoch aus, mein Auge rechtzeitig zu schließen! Aber es tat weh. Es tat sogar sehr weh. Mein Mann zerfloss vor schlechtem Gewissen, und ich lachte auch später noch, trotz der Schmerzen, über unsere Blödheit.


Alles in allem können wir zufrieden sein, der Gewinn den wir gemacht haben, war wirklich nicht schlecht. Leider war der aber am Montag auch schon komplett ausgegeben. Unsere Katze musste mal wieder zum Tierarzt und nach einmal Blut abnehmen, Fruktosaminwert ermitteln, Insulin, Diätfutter und Rasur auf Grund von extrem verfilztem Fell (unsere Katze hat nun einen Negativ-Iro), hatten wir unseren Gewinn bereits verprasst.  Weitere weniger positive Ereignisse unseres ersten offiziellen Urlaubstages: der Lütte hatte einen Splitter im Knie (!!!) und mein Mann eine Zecke an der Hüfte.

 
Toll war allerdings, dass meine Kollegen mir so einen lieben Gruß zu meinem 10 jährigen Jubiläum geschickt haben. Dazu brachte mir der Briefboote einen superschönen Blumenstrauß von meinen zwei längsten und liebsten Kolleginnen. Kaum war dieser mit Wasser versorgt, klingelte der nächste Strauß - diesmal von meinem Chef - an der Tür. Ich war sehr glücklich und auch Stolz!

Dienstag waren wir dann im  Kletterwald bzw. Hochseilgarten. Dort gibt es auch einen Kinderparcour. Dieser ist eigentlich erst für Kinder ab fünf, aber da mein Mann auch mit nach oben ging, durfte der Lütte trotzdem. Wow, er sah so cool aus in seiner Kletterausrüstung! Und unser Kleiner, der sich oft noch nicht einmal traut auf einer Rutsche zu rutschen, hat das mit bravour gemeistert! Papa musste nur jeweils helfen beim umhaken der Sicherungsseile, da der Lütte nun leider zu klein war um selbst oben ran zu kommen. Ich war sooo stolz! Ich könnte immernoch platzen! Er hatte keine Angst.