Sonntag, 20. November 2011

Pläne

Ich musste jetzt ein ernstes Wort mit mir sprechen. Nein nein. Idealistisch zu sein, bringt niemandem etwas. Also werde ich wohl oder übel  Abstriche machen müssen in meiner Planung. Es ist beängstigend. Frustrierend. Traurig.


Derzeit habe ich jedoch einfach keine zeitliche Möglichkeit mich um Projekt ID zu kümmern. Meinen Haushaltsplan habe ich übrigens geringfügig überarbeiten können-besonders hilfreich war auch dies nicht. Es ist einfach nicht mehr Zeit rauszuholen.  Wir haben nun schon Mitte November. Weihnachten steht vor der Tür und neben Weihnachtsvorbereitungen, Studium, Arbeit, Haushalt und Kind, habe ich auch ein CD Cover, welches unbedingt erstellt werden soll. Die Zeichnungen sind fertig, nun fehlt also noch die Stundenlange PC Bearbeitung. Da bleibt einfach kein Raum für ein so komplexes Projekt, wie es mir vor schwebt. Somit wird das mein Vorsatz fürs neue Jahr: Projekt ID verwirklichen! 
Schon sehr beschämend. Seit einem halben Jahr schreibe ich nun schon darüber, dass ich in meinen Plänen nicht vorwärts komme.  Immerhin habe ich aber schon meine Recherchen abschließen können und eine Logo-Skizze, sowie erstes Material. Besser als nix, nicht wahr?

Mittwoch, 16. November 2011

Schaufenster

Nicht mehr lang, und der erste Advent steht vor der Tür. Dieses Jahr, mit dem letzten Novemberwochenende, ziemlich zeitig. Dementsprechend haben wir nun das Schaufenster der Firma meines Mannes ebenfalls zum Winter passend umdekoriert. 


Schweißtreibende Arbeit war das! Das Fenster ist 3,57 m lang und 1,48 m hoch. Somit musste ich leicht gebückt arbeiten – ich spür es immer noch im Rücken!
Zum 1. Advent werde ich noch einen Tannenbaum aus Pappe basteln und mit etwas Baumschmuck behängen und in Schaufenster stellen. Nach Silvester kommt dieser dann wieder raus. So haben wir eine Deko, die getrost bis Ende März stehen bleiben kann.
Ich finde die Arbeit hat sich gelohnt!


Dienstag, 15. November 2011

Gedanken

Wenn ich meinem Sohn beim rumalbern beobachte, wie er ausgelassen tobt und lacht und vor Aufregung ganz rote Bäckchen hat, dann habe ich inneren Frieden.
Wenn mein Sohn mir widerspricht und mich eines Besseren belehrt, dann bin ich nicht ärgerlich, sondern stolz. Stolz darauf, dass er gern frei seine Meinung äußert und genug Selbstbewusstsein hat, dabei standhaft zu bleiben. Ich freue mich, dass er keine Angst haben  muss, vor den Folgen eines Widerspruches gegen seine Mutter.


Wenn jemand versucht ihn zu Körperkontakt zu zwingen, dann bin ich erleichtert darüber, dass er den Unterschied zwischen „mein Körper“ und „dein Körper“ kennt und in der Lage ist sich abzugrenzen und seinen Intimstbeireich zur erwehren und zu schützen, denn niemand hat Rechte am Körper eines Anderen.

 
Wenn ich höre, welch lustige Quatschwörter er erfindet, oder auf Welche Art er sich die Zusammenhänge des Alltags erklärt, dann belehre ich ihn nicht eines Besseren, sondern freue mich, dass er selbst denkend und staunend eine Welt voller Wunder entdeckt.
Wenn ich bemerke, wie selbstverständlich mein Sohn „bitte“ und „danke“ in seinem Wortschatz pflegt, dann freue ich mich, dass er dies nicht durch Zwänge, Einforderungen oder Belehrungen erlernt hat. Sondern aus freiem Willen.
Wenn mein Sohn weint, dann bin ich ebenso tief berührt. Ich tröste ihn und bin gleichzeitig zufrieden damit, dass er seine Gefühle wahrnimmt und deutlich zeigt.


Eine Kinderseele sollte ohne in seiner Freiheit und Möglichkeit beschnitten zu werden, fliegen können, durch Phantasiewelten, Traumschlösser, Zauberstaub und eine bestaunenswerte Welt entdecken dürfen. Die Liste der Dinge, die Narben verursachen ist zu lang; Liebesentzug, Ermahnungen, Zurechtweisungen, Zwänge, Erpressungen, Strafen.

Ich bin glücklich, dass er genauso ist wie er ist, frei, selbstbewusst, vertrauensvoll, wild und voller Möglichkeiten. Ich brauche kein gehorsames gebrochenes Äffchen zum vorführen. Er ist nicht ändernswert, sondern einfach nur über alle Maßen liebenswert.


Dienstag, 1. November 2011

Halloween


Um Halloween mal so richtig genussvoll zu feiern, gingen wir mit Freunden, in den vom städtischen Kinderzirkus veranstalteten Halloweenzirkus. Von Richard Laymon gibt es ein Buch "die Show" in dem es um einen Halloweenzirkus geht, und das war schon ziemlich gruselig. Daran dachte ich immer wieder und hoffte, dass es auch nicht zu gruselig wird für unseren vierjährigen, dessen Vampirgebiss ich im Schrank verstecken musste, weil es in so sehr ängstigte.

Im Dienste der Organisation tauschten wir viele SMS um dann tatsächlich Pünktlich, bereits eine halbe Stunde vor Einlass dort umherzustromern. Dummerweise waren wir absolut närrisch und unbedacht und bildeten daher nicht etwa eine Reihe, sondern spielten Tischtennis mit Händen und Flummi. Als endlich die Türen geöffnet wurden, erkannten wir mit Schrecken: hinten anstellen! Daher konnten wir auch nicht nebeneinander sitzen, sondern verteilten uns dann auf verschiedene Sitzreihen. All die komplizierte Organisation - absolut überflüssig!

 
Es gab jede Menge Schwarzlicht, was selbstverständlich von den Kindern super angenommen wurde. Alle alberten mit gelben oder (falls ordentlich geputzt) weißen Zähnen herum und kicherten. Die Musik, die von Beginn an lief, war schon einmal ganz nach meinem Geschmack: ganz viel gothik - rock und ähnliches.
Laaange wurden wir auf die Folter gespannt, immer wieder gab es neuen Nebel auf der Bühne, bis es endlich losging. Es gab süße kleine balanzierende Marienkäferchen, die leider immer wieder herunterplumpsten. Tolle Tuchwedler - die Tücher waren fluorezierend und dank des Schwarzlichtes sah das wirklich sehr schön aus. Wir sahen seiltanzende Mädchen, die leider nicht ganz so schwerelos dahinschwebten, sondern immer wieder vom Seil rutschten und mit lautem krachen in den 50 cm tiefen Abgrund plumpsten. Es gab einen Zauberer, der einen Tisch schweben ließ - jedoch blieb unser Sohn davon völlig unbeeindruckt und meinte nur, das wäre irgendwo festgeklebt und ist ja gar kein zaubern. Wir durften zusehen, wie eine Gruppe Mädchen vorwärts, rückwärts und auf einem Bein Seil hüpfte, und auch mit Keulen wurde jongliert. Unser Lütter sagte dann zwischen zwei Shows:"na hoffentlich kriegen die das jetzt endlich mal hin!" . Nach einer kurzen Pause gab es dann Trampolin-Artistinnen, diese hatten weiße eng anliegende Kleidung an, die leider nicht für jede Schmeichelhaft war. in der Dunkelheit sah es dann dank des Speziallichtes sehr schön aus: als ob die Körper schwebten. Schöner wäre es gewesen, ein paar Saltos oder änliches zu sehen, als nur einfache kurze Hüpfer auf dem Trampolin. Die Bauchtänzerinnen wiederum waren sehr gut. Dann kam eine vierer Gruppe Tänzer, bei deren Auftritt ich leider nun wirklich einen Lachflash bekam. Keine Synchronität, kein Können. Ich wollte es wirklich nicht. Ich fand das echt gemein und respektlos. Trotzdem konnte ich mein Lachen kaum bremsen. Puh. Relativ schnell kam ich jedoch aus dem Lachen wieder heraus, als das Highlight begann. Nun wollten die Jongleure, die eben noch nicht einmal schafften ihre Ringe aufzufangen, mit brennenden Fackeln jonglieren! Ahaaaaa! Nun begann also der wirklich gruselige Teil! Ich muss zugeben das war wirklich spannend! Fasziniert starrten wir auf die Bühne und atmeten den beissenden Geruch der Gefahr. Nun hörte ich auch von meinem Schoßkind kein genörgel mehr, ob es jetzte endlich zu Ende ist. Unglaublich, aber die Kids haben es tatsächlich geschafft, ohne etwas fallen zu lassen oder abzufackeln!
Nach dem Finale verließen wir dann auch zügig den Zirkus und mein Sohn quängelte:"ich will jetzt aber auch mal Halloween feiern!"


Daher ließ ich ihn heute teilhaben an meinem Samhain - Ritual. Ich weiß gar nicht mehr wie das zustande kam, aber es ist inzwischen meine eigene kleine Tradition geworden. Wir schminkten den kleinen als Vampir, setzten uns an den Wohnzimmertisch, einen Behälter Wasser, eine feuerfeste Schale, Notizblätter und einen Stift. Dann schrieben wir auf kleine Zettelchen all die Sachen, die wir gern besser machen würden und verbrannten sie. Dass Feuer vernichtete symbolisch unsere Unfähigkeiten und gibt reinigende Kraft für eine positive Veränderung in uns. Zumindest möchte ich das gern glauben.